Die Historie des Weingutes
Das Weingut Janson Bernhard, einer der wichtigsten Weinproduzenten im Zellertal und immer engagiert, die zu Unrecht wenig bekannte Region zwischen Worms und dem Donnersberg bekannter zu machen, liegt im bezaubernden Winzerort Harxheim zu Füßen des idyllischen Dorfes Zell.
Im Zuge der religiösen Verfolgung in seiner Heimat Holland, ließ sich der Mennonit Abraham Janson 1739 unter dem Protektorat des Hauses Nassau-Weilburg in Harxheim nieder und etablierte so die erste von vielen Generationen von Weinbauern und Landwirten.
Es wurde ihm gestattet, sich am Ortsrand niederzulassen, was sich im Nachhinein als wahrhafter Segen herausstellte.
Dies wird dem Besucher bewußt, wenn er den imposanten Privatpark des Gutes betritt, der, bedingt durch eben diese Randlage, in seiner ursprünglichen Form und einmaligen Vielfalt erhalten werden konnte.
Die Jansons waren bekannt als progressive Winzer, die viele innovative Ideen in die Entwicklung der Landwirtschaft in der Pfalz einfließen lassen konnten.
1898 erbauten die Jansons das heute unter Denkmalschutz stehende Gutshaus und einen der größten Privatparks der Pfalz mit seinen exotischen Bäumen aus aller Welt.
Dieser Janson war 1893 einer der ersten Winzer, der seine Weine in Flaschen abfüllte und sie auf der Hamburg-Amerika-Linie verkaufte. Mit seinen vom Hof stammenden Verwandten des Schlossguts Janson in Bockenheim und Dirnstein errangen sie gemeinsam viele Auszeichnungen. Schließlich erhielt er den Titel eines Ökonomierates.
1918 – eine Generation später – heiratete Hans Bernhard, ein Bauer und Winzer aus dem nahe gelegenen Dorf Rössingen, in die Familie ein.
Das Weingut ist seitdem als Janson Bernhard bekannt.
Die Familiengeschichte der Familie Bernhard reicht bis ins Mittelalter zurück. Im späten 12. Jahrhundert waren sie freie Bauern und Vasallen des Adolf von Nassau, der kurz zuvor zum König gewählt wurde.
Einen Tag nachdem er St. Philip in Zell besucht hatte, fiel der König in der Schlacht am Hasenbühl gegen Prinz Albrecht von Österreich.
Einem der Vorfahren der Familie Bernhard wurde aufgrund großer Verdienste der Titel „Stadthalter“ und ein eigenes Wappen verliehen, das noch heute jede Flasche ziert, die das Gut verlässt.
Architektur und Ambiente
Die schrittweise Restaurierung seit 1986 der denkmalgeschützten Gutsgebäude ist zunehmend sichtbar. Dabei legte die Architektin Alice Bernhard großen Wert auf eine behutsame Erneuerung und ökologische Verbesserungen. So wurden einige Wirtschaftsbebäude größten teils mit Recyclingmaterial aufgebaut, Gefache in einem alten Fachwerkhaus eigenhändig ausgeflochten, das große Wirtschaftgebäudedach erhielt eine neue prototypische Indachphotovoltaikanlage und die ehemalige Kuhkapelle ein sechssäuliges Kreuzgewölbe eine moderne Holzpelletsheizung.
Zur Ergänzung des historischen Gesamtbildes sammeln die Schwestern seit Jahren leidenschaftlich Möbel und Kurioses und vermitteln damit Gelassenheit gegenüber so mach schnelllebigen Trends.
Seit vielen Jahren können Gäste des Weinguts hier genussvoll Ihre Hochzeit feiern, Konzerte, Lesungen und kulinarische Themenabende genießen und auch mit eigenen Vorstellungen ein Feste mit gestalten.
Die neue Seminarreihe rund um die ökologische Weinkultur oder „wie verfeinern sich die Sinne“ wurde als eines der weinigen EU Projekte gefördert. Die „mutige Aufbauleistung“ wurde 2001 mit dem „Agrarkulturpreis“ der Schweißfurthstiftung ausgezeichnet.