Vom Schneiden und Binden

Unser Winzerjahr beginnt mit dem 7. Januar. Nach den heiligen 3 Königen fangen wir an, jeden Rebstock selbst zu schneiden. Wir lieben diese Arbeit, diese Ruhe und den Kontakt zu jedem Weinberg. Jede Rebe wird nach dem „sanften“ Rebschnitt erzogen. Hier schaut man genau auf den Energiefluss des ganzen Rebstocks und schneidet mit dem natürlichen Rutenaufbau.

Nach dem herausziehen der überzähligen Ruten geht es an das ausbessern und spannen des Drahtrahmens. Er hält über Sommer und Herbst die zunehmende Laubwand und die Trauben.

Das neue Fruchtholz wird bei uns noch komplett mit Kopfweiden gebunden. Graczyina und Mirec sind flinke und fleißige Helfer, die diese traditionelle Methode sehr gut beherrschen. „Einmal kurz, einmal lang, fertig ist der Weidenklang“ damit lernt man die Stamm- und Rutenbindung. Die Kopfweiden beziehen wir aus den pfälzischen Altrheinauen. Sie gelten als besonders artenreiche Baumart (beherbergen Höhlenbrüter wie Fledermäuse und Eulen, frühe Bienenweide). Ihre Ruten sind ein jährlich nachwachsender Rohstoff, die Bindung hält lange, ist komplett abbaubar und sie enthalten die nach ihr benannte Salizylsäure – der man eine leichte natürliche fungizide Wirkung nachsagt.

Alle Frühjahrsarbeiten sollen bis Ostern fertig sein – nicht nur, weil die Rebe mit zunehmender Wärme beginnt, Ihre empfindlichen Augen auszutreiben. All unsere fleißigen polnischen Helfer wollen zurück zu Ihren Familien und Ostern feiern. Ein schöner Rhythmus – auch für uns.

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